Aus und Weiterbildung
Ausbildung zum Coach Modul 3
Coaching ist eine Vorgehensweise zur Unterstützung von Problemlösungen, um mit dem Klienten gemeinsam neue Bewertungen von Situationen zu erreichen.
Coaching bedeutet, „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben - vor allem durch gezielte Fragen den Klienten selbst auf - für ihn - passende Lösungen zu bringen.
Es bedeutet auch den Klienten zu unterstützen, seine Wahrnehmungs-, Denk- und Kommunikationsgewohnheiten auf ein neues Niveau zu bringen.
Der Coach muss und darf seinen ganz eigenen, ja einzigartigen Stil finden! Das Coaching lebt in erster Linie von der Person des Coachs, bzw. von der Beziehung zwischen Coach und Klient, und nicht von bestimmten Techniken. Der Coach folgt seiner Intuition und Erfahrung, mit welchen Fragen oder Interventionen er dem Klienten Unterstützung gibt, seine eigenen Antworten zu finden.
Zum besser kommunizieren lernen ist Information hilfreich, denn richtig kommunizieren ist lernbar. Ein alter Grundsatz der Kommunikationswissenschaften lautet: "Man kann nicht nicht kommunizieren". Ein jedes Lebewesen kommuniziert unentwegt mit seiner Umwelt. Pflanzen und viele Tiere kommunizieren über Signalfarben. Mensch und Tier kommunizieren mit Körpersprache, aber auch mit Lauten, welche bei uns Menschen in Form der Sprache allerdings weitaus komplexer sind. Um die Grundlagen der Kommunikation nachvollziehen und verstehen zu können, gibt es unterschiedliche Kommunikationsmodelle und Frage-Methoden und -Typen.
Zu den wichtigsten und grundlegendsten gehört das Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun Auch dieses Modell geht von einem Sender und einem Empfänger aus, teilt aber die Nachricht in vier Ebenen der Kommunikation, die durch ein farbig markiertes Quadrat dargestellt werden, auf. Auf diesen vier Ebenen kann der Sender (vier Schnäbel) senden und der Empfänger empfangen und decodieren (vier Ohren). Das Modell unterscheidet: 1. Die Sachebene (blau): worüber informiert wird 2. Die Selbstkundgabe (grün): was der Sender über sich selbst preisgibt 3. Die Beziehungsebene (gelb): Verhältnis zwischen Sender und Empfänger 4. Der Appell (rot): was der Sender vom Empfänger erwartet Missverständnisse entstehen hierbei vor allem durch die implizit übermittelten Informationen, also das, was zwischen den Zeilen gesagt bzw. als zwischen den Zeilen herausgelesen wird. Problematisch wird es also gerade dann, wenn der Sender seinen Schwerpunkt auf eine andere der vier Ebenen legt als die, auf der der Empfänger die Nachricht aufnimmt. Kurzum: der Schlüssel zur reibungslosen und guten Kommunikation ist die Interpretation der übermittelten Nachricht. Da jeder Mensch aber anders tickt und anders codiert und decodiert, entstehen oft Missverständnisse. Hier helfen Rückfragen "darf ich kurz zusammenfassen, was ich gehört habe?" oder "ich habe gehört, dass ... stimmt das?". Die vier Seiten einer Nachricht Das Vier-Ohren-Modell geht also davon aus, dass jede Äußerung vier Botschaften enthält und auch auf vier Weisen, beziehungsweise Ebenen verstanden werden kann. Dabei ist es nicht entscheidend, ob der Sender diese vier Botschaften senden möchte und ob er sich dessen bewusst ist, denn diese vier Botschaften sind ohnehin Bestandteil jeder Nachricht. Die vier Seiten einer Nachricht erklären wir dir im Folgenden: 1. Der Sachinhalt Die Seite des Sachinhaltes gibt an, worüber man informiert. Hier kommunizieren wir also die reine Information, die die Nachricht enthält. Auf der Sachebene informieren wir daher zunächst über Fakten und Daten. Der Empfänger muss hier lediglich entscheiden, ob der Sachinhalt wahr oder unwahr und relevant oder irrelevant ist. 2. Der Appell Die Seite des Appells drückt aus, wozu der Sender den Empfänger veranlassen möchte. Kaum etwas wird einfach so gesagt, fast alle Nachrichten haben die Funktion, auf den Empfänger Einfluss zu nehmen. Die Nachricht dient also auch dazu, den Empfänger zu veranlassen, etwas Bestimmtes zu tun, zu lassen, zu denken oder zu fühlen. Auf der Appellebene können sowohl Wünsche, Appelle, Ratschläge als auch Anweisungen gegeben werden. 3. Die Beziehung Die Seite der Beziehung enthält Informationen darüber, was der Sender von dem Empfänger hält und wie er zu ihm steht. Dies wird in der Art und Weise der Formulierungen und des Sprechens deutlich. Auch Gestik und Mimik unterstützen diese Seite, wie beispielsweise Stirnrunzeln. Die Beziehungsebene kann auch sowohl deutlich kommuniziert oder versteckt werden. Hört der Empfänger eine Nachricht auf dem Beziehungsohr, kann er sich beispielsweise wertgeschätzt, respektiert, kritisiert oder verachtet fühlen. 4. Die Selbstoffenbarung Die Seite der Selbstoffenbarung gibt an, was ich von mir selbst offenbare. Jede Nachricht enthält nicht nur Informationen über die Sachinhalte. Auch der Sender gibt bei der Nachricht etwas von seiner Person preis, wie beispielsweise eigene Gefühle, Werte, Ansichten und Bedürfnisse. Diese Selbstoffenbarung kann gewollt oder ungewollt sein und wird entweder deutlich kommuniziert oder ist nur verdeckt in der Nachricht enthalten. Hier haben wir dir noch einmal die vier Ebenen der Kommunikation zusammengefasst: Merke Das 4-Ohren-Modell: 4 Seiten einer Nachricht Sachebene: Worüber ich informiere Appellebene: Wozu ich dich veranlassen möchte Beziehungsebene: Was ich von dir halte oder wie wir zueinander stehen Selbstoffenbarungsebene: Was ich von mir preisgebe In der folgenden Abbildung haben wir dir das Vier-Ohren-Modell noch einmal grafisch dargestellt. Du siehst, dass der Sender in seiner Äußerung alle vier Seiten der Nachricht abdeckt und diese vier Seiten ebenso beim Empfänger ankommen. Vier-Ohren-Modell: Missverständnisse vermeiden Da die Nachricht immer nur auf der Sachebene von Sender und Empfänger gleich verstanden wird, kann es zu Missverständnissen kommen. Denn der Empfänger muss die vier Seiten der Nachricht erst einmal wahrnehmen und interpretieren. Gewichtet der Sprecher beispielsweise die Beziehungsseite höher, der Empfänger aber die Seite der Selbstoffenbarung, kann es passieren, dass eine Nachricht falsch interpretiert wird.
© Aus und Weiterbildung